marți, 12 ianuarie 2021

ERSCHEINUNG DER POSTKARTE ALS KUNSTLERISCHES PHÄNOMEN

Im Jahre 1777, im Almanach de la petite poşte de Paris erwăhnte man eine interessante Erfindung: „Postsendung geprăgter Karten, wie Visitenkarten, mit offen versandten Mitteilungen”. Aber diese Iniţiative, d.h. der Zugang zu den offenen Mitteilungen, hătte Unzufriedenheit im Kreis der hohen Gesellschaft erweckt und demzufolge vvurde die neue Korrespondenzart nicht angenommen. Am 30. November 1865 schlug Dr. Heinrich von Stephan (1831-1897) bei einer Konferenz in Karlsruhe (Deutschland) vor, eine neue Form der Korrespondenz, ein so genanntes Postblatt miteingedruckten Postwertzeichen, reduzierten Porto und offen versandten Mitteilungen einzufiihren. Aber der Vorschlag eines offenen Briefes wurde auch diesmal abgelehnt, vor aliem von den Vertretern der wohlhabenden Gesellschaftsschichten, welche damals die Nutzer der Postdienstleistungen waren. Am 26. Januar 1869 veroffentlichte Emmanuel Hermann, Professor der Nationalokonomie an der Militărakademie in Wien, in der Wiener Tageszeitung „Neue Freie Presse” einen Artikel mit dem Titel „Ober eine neue Art der Korrespondenz mittels der Post”, in dem er der Postverwaltung vorschlăgt, ein neues Produkt einzufiihren, das heute als Postkarte bekannt ist.
Das osterreichische Postamt, das den Vorschlag von Heinrich von Stephan aus Deutschland kannte und die von Emmanuel Hermann ausgefiihrten Berechnungen beziiglich des Portos vorliegen hatte, griff den Gedanken auf. Am 1. Oktober 1869 erschien eine Karte aus Pappe, die so genannt Korrespondenz-Karte. Dies war eigentlich die erste Postkarte der Welt. Die Karte war aus gelblichem Papier, Grofie 8,5 x 12,2 cm, mit der Beschriftung „Korrespondenzkarte”, eingedrucktem Postwertzeichen und kostete 2 Kreuzer1, was die Hălfte des teuren Briefsendungspreises bedeutete. Zu aliem Erstaunen war die neue Art der Korrespondenz ofort ein grofier Erfolg. Im ersten Jahr wurden liber 9 Mio. Exemplare verkauft. Die Neuerung wurde bemerkt, woraufhin andere Postverwaltungen die neue Art der Korrespondenz ubernommen haben. Bereits im Jahre 1870 wurde die Postkarte in Finnland, der Schweiz, Grofibritannien und Wiirttemberg, 1871 in Belgien, Holland, Dănemark und Kanada, und ein Jahr spăter in Russland, Schweden, Norwegen, Ceylon und Chile eingefiihrt. Im Jahre 1873 wurde die Postkarte in Rumănien, Frankreich, Spanien, Serbien und den Vereinigten Staaten angenommen und 1880 benutzte man die neue Postkarte in allen Lăndern, die Mitglieder des Weltpostvereins waren. Da das Porto der Postkarte geringer als das des Briefes war, gewann sie schnell an Popularităt, sodass 1880 weltweit eine Milliarde Stiick versandt wurden. Mit der Griindung von U.P.U. als internaţionale Organisation wurden bestimmte Regeln liber die Ausgabe der Postkarten in verschiedenen Formen und Arten festgelegt. Gleichzeitig wurden die Postkarten fur verschiedene Zwecke empfohlen. Man unterscheidet in einfache Postkarte, Militărpostkarte, halbillustrierte Postkarten und illustrierte Postkarten. Diese stellen verschiedene Arten der Postkarte dar. Die festgelegten Regeln bestimmten die Form, die Grofie und das allgemeine Aussehen der Postkarte. Die GroBe zwischen maximal 105xl48mm und mindestens 90xl40mm, mit einer Abweichung von 2mm, wurde empfohlen. Die Vorderseite der Postkarte war fur die Adresse und Frankatur reserviert. Entweder gab es ein eingedrucktes Postwertzeichen oder eine eingeklebte Briefmarke (postamtlich gesehen, ist die Vorderseite einer Postkarte die Adressatenseite, da eben diese Seite mit Frankierung versehen wurde). Die meisten Postămter haben den uneingeschrănkt Versand beliebiger Stiicke zugelassen, die der Postkarte ăhnelten: Fotos, Ansichten, gem alte Kartons, Gliickwunschkarten, unabhăngigvom Hersteller q oder Herausgeber. Wichtig war, dass das die genehmigten Grofien eingehalten wurden und dem Postporto entsprechend frankiert waren. Daraus folgte, dass alle Ansichtskarten als Postkarten bezeichnet wurden. Auch die russische Postverwaltung hat die Regeln und Bestimmungen der U.P.U. angenommen und begann sie anzuwenden. Die Briefmarke musste auf die dafur markierte Stelle geklebt werden. Diese Stelle war oft mit einem Rahmen (Viereck) gekennzeichnet. Dort wurden manchmal auch Hinweise zur Frankatur gedruckt. Auf der Riickseite konnten Texte oder verschiedene Illustrationen wiedergegeben werden. Am Anfang waren solche Postkarten nur dafiir bestimmt, Bilder zu iibertragen. Manche Absender wollten aber unbedingt auch kurze Mitteilungen darauf schreiben und da es dafiir keinen vorbestimmten Platz gab, schrieben sie die Mitteilungen direkt auf das Bild. Damit schadeten sie dem ăsthetischen Aussehen der Postkarte erheblich. Und so was passierte Liberali auf der Welt. Aus diesem Grund wendete sich die franzosische Postverwaltung, im Jahre 1903, an U.P.U. mit dem Vorschlag, die Vorderseite der Postkarte in zwei Felder einzuteilen, sodass die rechte Seite fur die Adresse und Frankatur und die linke Seite fur kurze schriftliche Mitteilungen bestimmt wird. Auf der Riickseite konnte man die notige Abbildung drucken. Dieser Vorschlag wurde angenommen und diese Form der Postkarten gilt bis heute. Am 1. Oktober 1907 entschied der Weltpostkongress in Rom, die Vorderseite der Postkarte, insbesondere der fiir den internationalen Verkehr bestimmten Postkarten, mit dem Aufdruck „Weltpostverein” in einer oder mehreren Sprachen zu versehen. Auf der Riickseite konnte man dann beliebige Abbildungen drucken. Infolge dieser Entscheidung, tragen alle nach 1907 herausgegebenen Postkarten, insbesondere die fiir den internationalen Verkehr bestimmten Postkarten, auf der Vorderseite den Aufdruck „Weltpostverein” in einer oder mehreren Sprachen. Mit der Zeit wurden diese postamtlichen Effekte zu wahren Ansichtsdokumente der damaligen Zeit. Die Postkarte ănderte grundlegend die Moglichkeit, Informationen per Post zu schicken. Sie hatte den Vorteil, dass man sie nicht schliefien musste und die Postgebiihr sehr gering war. Die Bezeichnung stammte, selbstverstăndlich, aus dem Wortschatzdesentsprechenden Landes und entwickelte sich bis zur heutigen uns bekannten Bezeichnung Postkarte. Fine Ansichtskarte, auch als illustrierte Postkarte bekannt, wird von drei wichtigen Elementen gekennzeichnet: Abbildung, ein Teii des Postdienstes, uni die Adresse zu schreiben und fur die Frankierung, und ein Teii fur die Mitteilungen/Korrespondenz. Die Postkarten, und insbesondere die Ansichtskarten, konnen als Informationsquelle im Bereich der Geschichte, Geographie, Ethnographie, Kultur usw. dienen, unter der Bedingung, dass diese Dokumente richtig verfasst wurden. Anfănge der Philokartie haben Bessarabien als Teii von Russland erreicht, was natiirlich einen kurzen Uberblick auf die Entwicklung der Postkarte in diesem Land fordert. Man behauptet, dass die Herausgabe der ersten russischen Ansichtskarte am 12. Juni 1871 stattfand, indem aufeiner Postkarte ein Zeichen, welches das Reichssiegel darstellte, der Doppeladler, gedruckt wurde. Das Recht auf die Herausgabe der Postkarte hatte in Russland am Anfang nur der Staat. Deswegen wurde, im Laufe von zwei Jahrzehnten, in Russland nur zwei von der staatlichen Postverwaltung zusammengestellte Postkarten herausgegeben. Und erst am 19. Oktober 1894 wurde mittels eines kaiserlichen Dekretes die Grundung der Privatverlăge genehmigt. Diese Verlăge bekamen das Recht, illustrierte Postkarten herauszugeben und zu verkaufen. Infolge dessen, erschienen in Russland, im Jahre 1895, die ersten Lithographien. Jedoch wurden alle im Ausland, in Deutschland, Osterreich, Schweden und Frankreich, gedruckt. Diese^ Lithographien waren mit Finesse ausgefiihrt und stellten Ansichten der Stădte Moskau und Sankt Petersburg, insbesondere die Denkmâler und Strafien, dar. Die Verwendung der illustrierten Postkarten nahm schnell zu und das grofie Interesse fiihrte zur Schaffung einer ganzen Industrie, die die Herausgabe der Ansichtskarten sehr schnell weiterentwickelte. Diese Ansichtskarten machten die Offentlichkeit mit den schonsten Bildern vertraut. In diesem Bereich heben sich verschiedene einheimische Verlage und Verteilungslager heraus. Auch einige auslăndische Firmen begannen sich auf die Herausgabe der Ansichtskarten fiir die russischen Importeure zu spezialisieren. Es fand sogar eine Spezialisierung oder Einteilung der Tătigkeitszonen statt. Um unlauteren Wettbewerb zu vermeiden, haben die Herausgeber ihre Tătigkeit auf bestimmte Stădte, in der Mitte als auch am Rând des Reiches ausgerichtet. Sodass die Post jetzt, neben ihre Haupttătigkeit Nachrichten liberali auf der Welt zu iibermitteln, sich gleichzeitig noch die Rolle, Bilder/Ansichten mit Hilfe von Postkarten (und ohne das Porto zu erhohen) zu verbreiten, angeeignet hat. Uber die Zeit wurde die Ansichtskarte ein wahres Dokument ihrer Epoche, welches in einer knappen Form die Ereignisse, Leute, Orte, Sachen und menschliche Tătigkeiten darstellt und damit als eine zusătzliche historische Quelle zum Kennenlernen der Wirklichkeit dient. Die Herausgabe von illustrierten Postkarten zum Ihema Bessarabien wurde von Personlichkeiten angefangen, die durch eigene Bemiihungen - finanzielle, intellektuelle, verwaltende - den Grundstein der Philokartie auf dem Gebiet zwischen Dnjestr und Prut gelegt haben. Damit liefien sie ihren Nachfahren ein reiches Anschauungsmaterial liber das wirkliche Leben der bessarabischen Bevolkerung Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine von diesen Personlichkeiten, die eigentlich als Griinder des Postkartenbereiches in Bessarabien gesehen wird, ist Alexander-Wilhelm Wolkenberg, der zahlreiche Postkarten mit Ansichten aus verschiedenen bessarabischen Ortschaften (wie z.B. Chişinău, Bender, Hotin, Akkerman usw.) herausgegeben hat. Der Zahl der herausgegebenen Postkarten nach, erachtet man Alexander-Wilhelm Wolkenberg als den produktivsten Herausgeber der illustrierten Postkarten zum Thema Bessarabien. Weitere Angaben Liber A. Wolkenberg kann man im Kataloge Verzeichnis der Buchhandlungen, Fotowerkstătte, Lithografien und Verlage, aus deni Jahr 1911 finden. In Reihe 12 ist die Buch- und Schreibwarenhandlung von A. Wolkenberg erwähnt. Der genannte Laden befand sich im Erdgeschoss des Hotels „Suisse” , welches auf der Alexandrovskaja StraBe, Ecke N. Gogol StraBe lag und hatte das Schild „A. Wolkenberg. Rahmen. Gemălde”. Zurzeit befindet sich in diesem Gebăude, das auf der Ştefan cel Mare şi Sfânt StraBe liegt, die Stadtbibliothek „B. P. Haşdeu”. Auf der Postkarte, die das Hotel „Suisse11 darstellte, ist, im Vordergrund, genau der Laden. des Herausgebers zu sehen. Es kann sein, dass diese ţg Art der illustrierten Postkarte die Visitenkarte des Geschăftes oder des Herausgebers war. Alexander-Wilhelm Wolkenberg war lutherischer Konfession, verheiratet mit Ludmila-Wilghelina Chindelari, romisch-katholischer Konfession und lebte in Chişinău, in der Gospitalinaja Strafie.
„Im Kunsturni Schreibwarenladen von A. Wolkenberg, das auf der Alexandrovskaja Strafie, im Hotel „Suisse” lag, konnte man Gegenstănde der dekorativen Kunst, Portraits der russischen Offiziellenfiir offentlicheEinrichtungen, Postkarten und einen grojkn Vielfalt an Fotorahmen und Alben kaufen“, stellte Frâu Elena Ploşniţă fest. Und Ana Griţco erwăhnte im Bezug auf die Verlagstătigkeit von A. Wolkenberg folgendes: „Wirbemerken, dass die von A. Wolkenbergherausgegebenen illustrierten Postkarten im Allgemeinen sehr vielfăltig waren, was die Chronologie, Druck der Beschriftung und das polygraphisctifr Aussehen (schwarz-weifi und farblich) betrijft. Die ăltesten illustrierten Postkarten stammen aus der Zeit der Pioniere, im Postverkehr befanden sie sich seit dem Jahre 1900, allerdings wurden sie schon viei friiher gedruckt. ” In diesem Fall hatte die Verfasserin fur ihre Untersuchung wenige Postkarten zur Verfiigung, nur die, die im Moldauischen Nationalmuseum fur Geschichte zu finden sind. Deswegen hatte sie wahrscheinlich keine Moglichkeit, die Zeit der Herausgabe genauer zu bestimmen. Wir konnen mit Sicherheit behaupten, dass A. Wolkenberg seine Verlagstătigkeit viei friiher begonnen hat. Es gibt illustrierte Postkarten zum Thema Chişinău, auf denen im Verlagsfeld auf ihn als Herausgeber hingewiesen wird und diese Postkarten waren schon im Jahre 1899 im Postverkehr. Zusătzlich gab es eine Reihe von illustrierten Postkarten, aus der Postkartenreihe Souvenir de Bessarabie, welche vom Verlag Graphische Gesellschaft in Berlin in mehreren Schritten schon viei friiher, moglicherweise sogar seit 1895, gedruckt wurden. Aber wir mochten darauf hinweisen, dass derzeit keine ausreichende Daten zur Verfiigung stehen, um genau Aussage iiber die ersten von A. Wolkenberg herausgegeben Postkarten zu treffen.

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